Nach unserer aufregenden USA Westküsten Tour folgte noch ein Abstecher nach Hawaii. Und ich muss im Nachhinein sagen, es war das Schönste was ich bisher auf dieser Welt gesehen habe. Ich habe Hawaii und speziell die Insel Kauai zu meinem persönlichen Auswanderungsziel erklärt. Dieses typische Aloha Feeling von dem immer alle sprechen, es ist wirklich greifbar und steckt sofort an. Aber nun von Anfang an:
Wir haben zunächst nach einem preiswerten Weiterflug von San Francisco gesucht und sind dabei auf den nur knapp 20km entfernten Flughafen in Oakland gestoßen. Der Flug war von dort viel günstiger und so buchten wir schon von zu Hause die Abgabe des Mietwagens an diesem Flughafen. Das Schöne ist, dass der Flug von Oakland direkt nach Maui ging und wir keinen Zwischenstopp in Honolulu einplanen mussten. In Maui hatten wir für 3 Tage das Fairmont Kea Lani in Wailea gebucht. Es ist ca. 30 Minuten vom Flughafen entfernt und liegt an einem tollen Strand. Wir nutzten die kurze Zeit hauptsächlich zum Relaxen und schauten uns ein paar Strände an. Der Makena State Park mit seinen 2 Stränden Big Beach und Little Beach ist ganz in der Nähe und dient als Motiv zahlreicher Postkarten. An diesem Tag herrschte leider Badeverbot, da sich die Wellen am Big Beach meterhoch auftürmten. Man kann dort sehr schön von einem Strand zum anderen laufen. Wir sind noch etwas durch das dschungelartige Unterholz spaziert und haben dann in einer etwas abgelegen Bucht Schildkröten beobachtet.
Auf dem Weg zurück zum Hotel habe ich mir bei einem Obsthändler am Straßenrand eine Trinkkokosnuss gekauft und bin bis heute noch völlig baff von diesem unverschämten Preis. Ich musste dafür 20$ zahlen!
Außerdem stand die Road to Hana auf dem Programm. Diese abwechslungsreiche Route führt vom Hauptort Kahului entlang der Nordküste auf 103 Kilometern bis zum kleinen Örtchen Hana. Auf dem Weg dorthin passiert man zahlreiche Brücken und sehr enge Kurven. Es wird einem schnell klar, dass die Vegetation hier ganz andere Dimensionen annimmt, was dem sehr feuchtwarmen Klima zu verdanken ist. Hier gehört jeder Farn zur Superlative. Auf dem Weg kommt man an zahlreichen Wasserfällen und Naturhighlights vorbei, was die Road to Hana zu einer der schönsten Panoramastraßen der Welt macht.
Ein kulinarisches Highlight auf Maui war die Nachspeise im Restaurant Pita Paradise. Dort gab es eine furchtbar leckere Eistorte, die ich bin heute nicht vergessen kann ;0)
Von Maui ging es dann weiter auf die Insel Kauai. Ich war so aufgeregt und voller Vorfreude was uns dort erwarten würde denn schon vorab bei meinen Recherchen war klar, dass mich diese Insel in ihren Bann ziehen würde. Da wir so gern unberührte Natur erleben, ist der Drehort von Jurassic Park und Godzilla genau das Richtige für uns. Unsere Unterkunft hatten wir ganz im Norden der Insel in Princeville gebucht. Wir entschieden uns für eine unserer liebsten Hotelketten und verbrachten 3 Nächte im Westin Princeville Ocean Resort Villas.
Zu den Highlights auf Kauai gehört die wunderschöne Napali Coast, die nur mit dem Boot, per Fussmarsch oder per Helikopter zu erreichen ist. Diese zerklüftete, grün bewachsene Küste, mit zum Teil 1000 Meter hohen Klippen, ist 27 km lang und von Wasserfällen und Canyons geprägt.
Für den 18 km langen Kalalau Trail ist eine Permission nötig und man sollte ca. 2 Tage dafür einplanen und gute Kondition haben. Die kürzere Variante bis zum ersten Tal und zum Hanakapi'ai Wasserfall, erfordert keine Permission und ist in einer Tagestour machbar.
Wir entschieden uns dazu eine Bootstour und einen Helikopterflug zu machen. Ich konnte nicht genug von diesem Naturphänomen bekommen und wollte die Napali Coast daher gern 2 mal sehen.
Die Bootstouren starten in Port Allen oder Hanalei .Wir buchten die Napali Sunset Dinner Cruise Tour bei Blue Dolphin Charter. Trotz starkem Seegang blieben wir im Gegensatz zu vielen anderen von der Seekrankheit verschont. Wir konnten Schildkröten an den abgelegen Stränden sehen, zahlreiche Wasserfälle bestaunen und die gesamte Pracht der weich geformten Klippen genießen. Die Tour hat sehr viel Spaß gemacht.
Doch das Beste war die Helikopter Tour über die Insel mit Mauna Loa Helicopters. Ich habe mich für diesen Veranstalter entschieden, da ich allein im Helikopter sitzen wollte, um alles zu sehen und Fotos zu machen. Nicht auszudenken wie groß meine Enttäuschung gewesen wäre, wenn noch andere mit im Heli gesessen und mir die Sicht geraubt hätten ;0)
Bei der Tour sieht man den Waimea Canyon, den Manawaiopuna “Jurassic” Wasserfall, die Napali Coast und den atemberaubenden Mt. Waiale’ale Krater. Natürlich ist einem etwas mulmig zumute wenn man das erste mal einen Helikopter betritt. Es ist alles sehr laut, deswegen bekommt man Kopfhörer, die es einem ermöglichen mit dem Piloten zu sprechen. Außerdem kann es zeitweise recht wackelig werden, da man den Wind sehr stark spürt. Wenn die anfängliche Unsicherheit dann aber vorüber ist, fängt man an, den Flug und den Ausblick zu genießen. Tja und was soll ich sagen...es hat mir den Atem verschlagen. Der Mt. Waiale’ale Krater gehört zu den regenreichsten Orten auf der Erde mit Niederschlägen an 355 Tagen im Jahr. Das war das beeindruckendste was ich je gesehen habe. Aus den wolkenverhangenen, nebeligen und völlig grün bewachsenen Hängen, plätscherten zahlreiche Wasserfälle in die Tiefe. An dieser Stelle konnte ich mir das erste Mal vorstellen, dass es sowas wie eine Gott geben könnte. Wer sonst sollte sowas Tolles erschaffen?!
Der Waimea Canyon kann wunderbar vom Waimea Canyon Lookout im Westen der Insel besichtigt werden. Von dort is es auch nicht mehr weit zum Kalalau Lookout. Diesen Anblick kannte ich aus Kindertagen vom Encarta Weltatlas und ich war damals schon beeindruckt von dem Foto. Umso schöner war es das ganze in Wirklichkeit zu sehen und den Traum meiner Kindheit wahr werden zu lassen.
In Kauai hatten wir ein sehr großes Auto. Wir bekamen den Dodge Gran Caravan und hätten noch Platz für eine ganze Kindergartengruppe gehabt. Dadurch hatten wir aber auch wunderbare Momente. Wie zum Beispiel an einem Tag, an dem wir in einem kleinen Laden etwas eingekauft hatten und auf einmal begann es wie in Strömen zu regnen. Wir machten die große Kofferraumklappe auf und setzen uns hinten in den Kofferraum. Von dort aus konnten wir beobachten wie sich innerhalb von Minuten mehrere Wasserfälle an den Bergen bildeten und in die Tiefe stürzten. Schon wenige Minuten später herrschte wieder schönster Sonnenschein. Der Regen gehört auf Kauai einfach zum Leben dazu und stört auch gar nicht. Wir konnten beobachten wie Papas mit dem Jeep zu Schule fahren, barfuß aussteigen und die Kinder abholen. Das beschreibt für uns das hawaiianische Lebensgefühl und wir können es kaum erwarten wieder zu kommen.
Als letztes haben wir uns die schöne Hanalei Bucht im Norden der Insel angeschaut, ein herrlicher Strand mit wunderbarem Licht im Sonnenuntergang. Das war für uns der perfekte Abschluss dieser traumhaften Reise.
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